Hände weg vom Pappbecher!
Neulich in einer Filiale einer amerikanischen Kaffeehauskette: Der Kunde vor mir, ein geschniegelter Mittzwanziger mit Anzug, lederner Kuriertasche und perfekt gestylten Haaren, bestellt einen Kaffee für mehr als vier Euro, ruft dem Typen hinter der Theke (in besagter Lokalität heißen die Typen hinter der Theke nicht „Typen hinter der Theke“, sondern „Baristas“ – nur mal so am Rande bemerkt) lässig „aber mach ihn mit to-go“ hinterher, und enteilt kurz darauf mit einem weißen Pappbecher mit Plastikdeckel.
Eigentlich eine ganz alltägliche Situation, die wohl jeder von uns schon dutzendfach erlebt hat. Trotzdem führt einem die Szene vor Augen, wie viele hoffnungslos veraltet handelnde Menschen es doch gibt. Kaffee-zum-Mitnehmen-aus-dem-Pappbecher-trinken ist spätestens seit dem Jahr 2002 völlig aus der Mode. Coffee-to-go, das erinnert an dotcom-Firmen, den Neuen Markt und an intelligente junge Menschen, die T-Shirt und Turnschuhe zum Anzug trugen und es allen Ernstes für cool hielten, auf dem Kickboard ins Büro zu fahren.
Abgesehen vom modischen Aspekt gibt es rein praktische Gründe die gegen den Pappbecher-Kaffee sprechen: So ist es schier unmöglich, aus dem isolierten Papierbehälter Kaffeespezialitäten wie Cappuccino oder Latte Macchiato zu trinken, ohne dass der Milchschaum (der ein essentieller Bestandteil dieser Getränke ist) unter Garantie am Becherboden zurückbleibt. Kaffeekultur sieht anders aus.
A propos Kultur: Kaum ein Produkt verbindet die Werbung so sehr mit Ruhe und Genuss wie Kaffee. Nicht umsonst zeigt die Kaffeewerbung meist Menschen, die sich eine kleine Auszeit vom Alltag gönnen und mit einer dampfenden Tasse des braunen Gebräus zumindest für ein paar Minuten Stress und Hektik hinter sich lassen. Genuss braucht nun mal Ruhe und Muße und kann sich niemals beim schnellen Hinunterstürzen einstellen.
Wenn überhaupt, darf man Kaffee aus dem Pappbecher nur in absoluten Extremsituationen trinken: Im Bordrestaurant auf einer langen Zugfahrt zum Beispiel oder beim Warten im Krankenhaus. Ansonsten gilt: Hände weg vom Pappbecher! Das hätte ich damals dem jungen Mann vor mir auch gerne gesagt, aber er war schon auf seinem Kickboard davongebraust.
Eigentlich eine ganz alltägliche Situation, die wohl jeder von uns schon dutzendfach erlebt hat. Trotzdem führt einem die Szene vor Augen, wie viele hoffnungslos veraltet handelnde Menschen es doch gibt. Kaffee-zum-Mitnehmen-aus-dem-Pappbecher-trinken ist spätestens seit dem Jahr 2002 völlig aus der Mode. Coffee-to-go, das erinnert an dotcom-Firmen, den Neuen Markt und an intelligente junge Menschen, die T-Shirt und Turnschuhe zum Anzug trugen und es allen Ernstes für cool hielten, auf dem Kickboard ins Büro zu fahren.
Abgesehen vom modischen Aspekt gibt es rein praktische Gründe die gegen den Pappbecher-Kaffee sprechen: So ist es schier unmöglich, aus dem isolierten Papierbehälter Kaffeespezialitäten wie Cappuccino oder Latte Macchiato zu trinken, ohne dass der Milchschaum (der ein essentieller Bestandteil dieser Getränke ist) unter Garantie am Becherboden zurückbleibt. Kaffeekultur sieht anders aus.
A propos Kultur: Kaum ein Produkt verbindet die Werbung so sehr mit Ruhe und Genuss wie Kaffee. Nicht umsonst zeigt die Kaffeewerbung meist Menschen, die sich eine kleine Auszeit vom Alltag gönnen und mit einer dampfenden Tasse des braunen Gebräus zumindest für ein paar Minuten Stress und Hektik hinter sich lassen. Genuss braucht nun mal Ruhe und Muße und kann sich niemals beim schnellen Hinunterstürzen einstellen.
Wenn überhaupt, darf man Kaffee aus dem Pappbecher nur in absoluten Extremsituationen trinken: Im Bordrestaurant auf einer langen Zugfahrt zum Beispiel oder beim Warten im Krankenhaus. Ansonsten gilt: Hände weg vom Pappbecher! Das hätte ich damals dem jungen Mann vor mir auch gerne gesagt, aber er war schon auf seinem Kickboard davongebraust.
waldo - 7. Mär, 17:53