Helden des Alltags. Teil 1: Helmut R.
Manchmal üben Helden ganz unspektakuläre Berufe aus. Helmut R. aus Augsburg ist zum Beispiel Postbote. Beziehungsweise - und darin liegt das Problem - war Helmut R. die längste Zeit seines Lebens Postbote. Vor kurzem wurde der 54-jährige nämlich aus dem Staatsdienst entlassen, weil er sich geweigert hatte, 632 Reklame-Briefe einer Lotto-Firma zuzustellen. Zu schwer waren dem dreifachen Familienvater die aufdringlich bunten Postwurfsendungen.
Zugegeben: Das Nichtzustellen von Lotto-Werbung ist an sich noch keine Heldentat, wobei es durchaus angenehm ist, diese "Sichern sie sich Einzelgewinne in Höhe von mindestens 12.500.000.000 Euro"-Rotze nicht in seinem Briefkasten zu haben. Was mir der Postmann nicht zustellt, muss ich schon nicht selbst wegwerfen.
Aber zurück zu den Heldentaten des Helmut R., der sich bereits früher geweigert hatte bestimmte Sendungen zuzustellen. Vor knapp zehn Jahren zerriss der Posthauptschaffner (so schöne Dienstgrade gibt es wohl nur bei der Post) beinahe 400 Scientology-Wurfsendungen. Die Folge dieser Großtat - wer möchte schon von den gruseligen Scientologen belästigt werden...heute liest man ihre Wurfsendung und morgen schenkt einem Tom Cruise einen Kamm und eine Bratpfanne - brachte R. aber nicht etwa Lob ein, sondern eine Strafe. Dreizehn Monate lang musste der Augsburger auf 20% seines Gehalts verzichten. Sauerei!
Eine Strafe zu bekommen war für den Postboten aus der "Stadt der Frisuren" zu diesem Zeitpunkt aber nichts Neues. Jahre zuvor musste Helmut R. schon einmal 100 Mark Strafe berappen, weil er sich geweigert hatte, Wurfsendungen der dumpfen Republikaner zuzustellen. Frechheit!
Wie es aussieht, endet mit der gerichtlich angeordneten Entlassung aus dem Dienst nun die Karriere des Postboten und Alltags-Helden Helmut R. - falls die Geschichte nicht doch noch ein Happy End nehmen sollte. R.s Anwalt hat angekündigt, den Fall notfalls bis vor das Bundesverfassungsgericht zu bringen. Schon jetzt viel Glück dabei!
Zugegeben: Das Nichtzustellen von Lotto-Werbung ist an sich noch keine Heldentat, wobei es durchaus angenehm ist, diese "Sichern sie sich Einzelgewinne in Höhe von mindestens 12.500.000.000 Euro"-Rotze nicht in seinem Briefkasten zu haben. Was mir der Postmann nicht zustellt, muss ich schon nicht selbst wegwerfen.
Aber zurück zu den Heldentaten des Helmut R., der sich bereits früher geweigert hatte bestimmte Sendungen zuzustellen. Vor knapp zehn Jahren zerriss der Posthauptschaffner (so schöne Dienstgrade gibt es wohl nur bei der Post) beinahe 400 Scientology-Wurfsendungen. Die Folge dieser Großtat - wer möchte schon von den gruseligen Scientologen belästigt werden...heute liest man ihre Wurfsendung und morgen schenkt einem Tom Cruise einen Kamm und eine Bratpfanne - brachte R. aber nicht etwa Lob ein, sondern eine Strafe. Dreizehn Monate lang musste der Augsburger auf 20% seines Gehalts verzichten. Sauerei!
Eine Strafe zu bekommen war für den Postboten aus der "Stadt der Frisuren" zu diesem Zeitpunkt aber nichts Neues. Jahre zuvor musste Helmut R. schon einmal 100 Mark Strafe berappen, weil er sich geweigert hatte, Wurfsendungen der dumpfen Republikaner zuzustellen. Frechheit!
Wie es aussieht, endet mit der gerichtlich angeordneten Entlassung aus dem Dienst nun die Karriere des Postboten und Alltags-Helden Helmut R. - falls die Geschichte nicht doch noch ein Happy End nehmen sollte. R.s Anwalt hat angekündigt, den Fall notfalls bis vor das Bundesverfassungsgericht zu bringen. Schon jetzt viel Glück dabei!
waldo - 6. Mär, 14:23